Hauptsache #zsmmn: Die Chronologie der WM in Russland

Die WM in Russland – ein Rückblick mit Anmerkungen:

10. Juni: Der Weltmeister zieht in die Sportschule Watutinki ein. Im Gepäck: Erdogate, Selbstherrlichkeit. Nicht im Gepäck: Leroy Sane, Leidenschaft, Spielwitz, #zsmmnghrgktsgfhl.

12. Juni: Real Madrid gibt bekannt: Nach der WM holen wir den spanischen Nationaltrainer Julen Lopetegui. Der Verband gibt tags darauf bekannt: Ihr könnt ihn gleich haben.

14. Juni: Eröffnungsspiel, Russland – Saudi-Arabien 5:0. Beginn einer russischen Party, die überraschend erst im Viertelfinale endet. Jubel und Einigkeit im Land. Läuft prima für Putin.

16. Juni: Frankreich gewinnt gegen Australien, begünstigt von der WM-Premiere des Videobeweises. Der „VAR“ bleibt umstritten, wird aber besser gehandhabt als in der Bundesliga.

17. Juni: Der Weltmeister geht mit „Gier und Feuer“ ins Spiel gegen Mexiko. Es folgen angeblich brutalstmögliche Aussprachen und, was keiner ahnt: brutalstmögliche Peinlichkeiten.

21. Juni: 0:3 gegen Kroatien – Argentinien droht das vorzeitige Aus. Ebenso Diego Maradona, der aussieht, als mache er es nicht mehr lange. Furchterregend. Traurig.

22. Juni: Schiri Felix Brych darf endlich ran, Serbien gegen die Schweiz (2:1): gute Leistung, aber ein Fehler, den auch der VAR nicht sieht. Die Serben rasten aus. Brych pfeift kein Spiel mehr.

23. Juni: Der Weltmeister besiegt Schweden. In Unterzahl. In letzter Minute. Dank Toni Kroos (und weil der Torwart schlecht steht). Ausscheiden verhindert. So, jetzt aber!

24. Juni: Ein Video der Schweden: Alle stellen sich hinter ihren wüst beschimpften und bedrohten Mitspieler Jimmy Durmaz. Am Ende rufen sie alle: „Fuck racism!“. So geht #zsmmn.

25. Juni: Ägyptens Torwart Essam El Hadary spielt im Alter von 45 Jahren und 161 Tagen gegen Saudi-Arabien: WM-Rekord. Hält sogar einen Elfmeter. Trotzdem Niederlage (1:2).

25. Juni: Schiri Brych mit einem Kriegsverbrecher vergleichen: 4340 Euro Strafe für Serbiens Trainer Krstajic. Falsche Socken: Gut 100.000 Euro für Schweden. Die FIFA hat nen Sockenschuss.

27. Juni: Das Ende eines Weltmeisters: Deutschland verliert 0:2 gegen Südkorea. Die Katastrophe von Kasan offenbart: In dieser Mannschaft (?) hat nichts gestimmt.

27. Juni: Jesus Gallardo aus Mexiko schafft es im Spiel gegen Schweden, bereits nach 15 Sekunden die Gelbe Karte zu sehen. Das ist wenig überraschend Rekord für eine WM.

28. Juni: Der bisherige Weltmeister trifft in Deutschland ein. Löw, Bierhoff und Grindel kündigen eine schonungslose Analyse an – nur nicht bei sich selbst. Und mehr auch nicht.

28. Juni: Japan unterliegt Polen – und kommt ins Achtelfinale, weil es in der Fair-Play-Wertung zwei Gelbe Karten weniger hat. Nächstes Kriterium wäre das Los gewesen.

29. Das ZDF stellt Strafanzeige gegen zwei Social-Media-Nutzer, die öffentlich gegen die Kommentatorin Claudia Neumann und den Sender gehetzt haben. Gut so.

30. Juni: Götterdämmerung. Kylian Mbappe trifft zweimal gegen Argentinien, Edinson Cavani zweimal gegen Portugal. Innerhalb von vier Stunden sind Messi und Ronaldo raus.

1. Juli: Premiere im Achtelfinale Russland gegen Spanien (4:3 i.E.): In der Verlängerung (97.) wird in Alexander Jerochin erstmals bei einer WM ein vierter Spieler eingewechselt.

2. Juli: Belgien gewinnt gegen Japan, 0:2 nach 3:2 – eine irre Aufholjagd. Neymar fällt beim 2:0 gegen Mexiko durch seinen „Todeskampf“ am Spielfeldrand auf – irgendwie ein Irrer.

3. Juli: Bundestrainer Löw kündigt an, er werde weitermachen. Wie und mit wem, sagt er nicht. Erst mal geht er in Urlaub. Die brutalstmögliche Analyse kann warten.

3. Juli: Unfassbar: England kann Elfmeter. Im Achtelfinale gegen Kolumbien gewinnen die Three Lions um Torjäger Harry Kane den Krimi vom Punkt. Erstmals bei einer WM.

5. Juli: Oliver Bierhoff gibt ein Interview, unter anderem spricht er über Mesut Özil. Der steht seitdem als Sündenbock da. Unterstützung? Gibt es vom DFB nur für Bierhoff.

6. Juli: Viertelfinale, auch WM-Favorit Brasilien ist jetzt raus: 1:2 gegen Belgien in einem packenden Spiel. Eher fad: Das 2:0 der Franzosen gegen Uruguay.

7. Juli: Schon wieder Elfmeterschießen, schon wieder gewinnt Kroatien – dafür ist Russland raus. England? Gewinnt 2:0 gegen Schweden, wieder mal nach Standardsituationen.

8. Juli: Özil und kein Ende. Nun wird der Nationalspieler auch noch massiv von DFB-Präsident Grindel unter Druck gesetzt. Papa Özil rät seinem Sohn: Trete zurück!

9. Juli: DFB-Präsident Grindel kündigt im kicker gravierende personelle Änderungen im Betreuerstab der Nationalmannschaft an. Irgendeiner muss ja schuldig sein.

10. Juli: Halbfinale. Frankreich würgt humorlos die Offensive der Belgier ab, wartet auf einen Fehler, gewinnt 1:0 – und steht im Endspiel. Ein Spektakel? Mitnichten. Schade.

11. Juli: Diese Kroaten! Scheinen mausetot, schießen dann den Ausgleich gegen England – und in ihrer dritten Verlängerung den Siegtreffer zum 2:1. Högschden Respekt.

12. Juli: Keine positive Dopingprobe bislang, meldet die FIFA. Wie soll das auch anderes sein, wenn man gar nicht so richtig kontrollieren will?

13. Juli: FIFA-Präsident Infantino lobt die WM als „die beste, die jemals stattgefunden hat“. Fragen stellen ihm dann Menschen, die auf Stühlen mit einem „Reserviert“-Schild sitzen.

14. Juli: Ein Spiel (um Platz 3), das die Welt nicht braucht. Aber nochmal schön zu sehen, wie geil diese Belgier kicken können. England? Scheint davon plötzlich Lichtjahre entfernt.

15. Juli: Das Finale. Mit deutscher Beteiligung: Philipp Lahm muss den Goldpokal abgeben. Zum Glück wissen wir ja alle scho au, woran das gelegen hat. Frankreich siegte mit 4:2 im Endspiel gegen Kroatien und holte zum zweiten Mal nach 1998 die WM-Trophäe.

SID th cp rd